Erste wissenschaftliche Ergebnisse erklären den Vorgang
Traumatische Erlebnisse im Leben können an Kinder und Enkelkinder vererbt werden. Dies führt häufig zu unerklärlichen Belastungen in den nachfolgenden Generationen. Gerade Erlebnisse aus den beiden Weltkriegen sind unbewusst in vielen Menschen noch aktiv, selbst wenn sie zu dem Zeitpunkt noch nicht geboren waren. Jetzt haben Wissenschaftler entdeckt, wie dieses Erbe an- und ausgeschaltet werden kann.
Wie werden traumatische Erinnerungen gespeichert?
Die Speicherung dieser Erlebnisse erfolgt nicht in unseren Genen direkt, sondern sind epigenetisch.
Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Gene
Das Genom des Menschen, also alle rund 25.000 Gene, erklärt noch nicht, warum der eine Diabetiker wird und der andere schlecht mit Stress umgehen kann, warum zwei Menschen das gleiche Krebs-Gen haben, aber nur einer von ihnen auch Krebs bekommt. Erklären lässt sich das jedoch mit der Epigenetik, einem neuen Forschungszweig der Biologie.
Der Begriff ist zusammengesetzt aus den Wörtern Genetik und Epigenese, also der Entwicklung eines Lebewesens. Epigenetik gilt als das Bindeglied zwischen Umwelteinflüssen und Genen: Sie bestimmt mit, unter welchen Umständen welches Gen angeschaltet wird und wann es wieder stumm wird. Experten sprechen hier von Genregulation.
Der Begriff Epigenetik umschreibt Mechanismen und Konsequenzen vererbbarer Chromosomen-Modifikationen, die nicht auf Veränderungen der DNA-Sequenz beruhen. Die wesentlichen epigenetischen Modifikationen sind nachträgliche Modifikationen bestimmter DNA-Basen (DNA-Methylierung), die Veränderungen des Chromatins (Histon-Modifikationen) und RNAi vermittelte Mechanismen.
Dadurch können traumatische Erlebnisse in unserem Leben, die nicht in der DNA gespeichert sind, an unsere Kinder weitergegeben werden.
Ein Beispiel für das epigenetische Gedächtnis ist jenes der schwangeren Holländerinnen aus dem Hungerwinter 1944/45. Dass die Frauen untergewichtige Babys zur Welt brachten, erscheint plausibel. Doch dann zeigte sich: Der Nachwuchs hatte überdurchschnittlich oft Depressionen, Übergewicht oder Schizophrenie; erstaunlich früh bekamen die Kinder Alterskrankheiten wie Herzprobleme oder Diabetes.
Schließlich stellte sich noch heraus: Die betroffenen Frauen wiederum gebaren selbst verhältnismäßig kleine Kinder, obwohl diese doch in Zeiten mit Nahrung im Überfluss und mit weniger Nöten gezeugt worden waren. Die Erbsubstanz der Enkel enthielt also auch Informationen über die Lebensbedingungen der Großeltern.
Wie werden diese „Erinnerungen“ vererbt?
Diese Frage wurde von Wissenschaftlern der Tel Aviv Universität (TAU) untersucht. Sie fanden einen exakten Mechanismus, der es möglich macht, die Übertragung dieser Einflüsse an- und abzuschalten.
Die Studie* wurde kürzlich im Journal Cell veröffentlicht und wurde von Dr. Oded Rechavi und seinem Team von der „TAU Faculty of Life Sciences and Sagol School of Neuroscience“ durchgeführt.
Wie funktioniert die Vererbung von Erinnerungen
Laut der Studie folgen vererbte epigenetische Resonanzen einem aktiven Prozess, durch den sie an folgende Generationen weitergegeben werden.
„Wir haben kürzlich gezeigt, dass Würmer kleine RNA Teile geerbt hatten, wenn ihre Eltern Hunger und viralen Infektionen ausgesetzt waren. Die kleinen RNA Teile helfen den Nachkommen, auf ähnliche Ereignisse vorbereitet zu sein.“ Sagte Dr. Rechavi. Weiterhin erklärte er: „Wir haben ebenfalls einen Mechanismus entdeckt, der vererbte kleine RNA Teile über Generationen noch verstärkt hat. Dadurch wurde die Reaktion nicht verwässert. Wir fanden Enzyme, genannt RdRPS, die benötigt werden, damit neue kleine RNA Teile geschaffen werden. Diese ermöglichen die Reaktion in folgenden Generationen.
Aufgrund dieser Forschungen konnten die Wissenschaftler ermitteln, dass spezielle Gene, welche sie „Modified Transgenerational Epigenetic Kinetics (MOTEK) nannten, in der Lage sind, epigenetische Übertragungen ein- und auszuschalten. Diese Funktion basiert auf dem Feedback zwischen RNA Teilen (die ererbt sind), und den MOTEK Genen. Diese sind nötig, um die RNA zu produzieren und an folgende Generationen übertragen zu können.
Diese vorliegende Studie wurde an Würmern durchgeführt. Die Prinzipien sind auf den Menschen übertragbar und können helfen, die Vererbung von Mensch zu Mensch zu verstehen.
Bin ich diesen biologischen Vorgängen hilflos ausgeliefert?
Oft ist uns der Ursprung verschiedener Belastungen im Leben nicht ersichtlich. Warum haben wir vielleicht Angst vor großer Höhe, reagieren auf Geräusche oder haben Angst vor großen Menschenmengen. Falls der Grund nicht in diesem Leben zu finden ist, haben Sie mit großer Wahrscheinlichkeit diese Belastung geerbt.
Bewährte Methoden zur Traumaauflösung
Eine Möglichkeit zum Aufspüren der Hintergründe solcher Belastungen ist: „EFT-Emotional Freedom Technique“ in Verbindung mit der „Time Line Therapie“.
Mit der Time Line Therapie können traumatische Erlebnisse unserer Vorfahren aufgespürt werden. Mit EFT nehmen sie die Belastung aus dem Ereignis. So können Sie sicher sein, dass Ihre Nachfahren nicht mehr damit konfrontiert werden.
Sollten Sie selbst unerklärliche Probleme in Ihrem Leben haben, lade ich Sie ein, mit mir auf Entdeckungsreise zu gehen.
Quellen:
*http://futurism.com/memories-can-inherited-scientists-may-just-figured/
http://www.cell.com/cell/abstract/S0092-8674(16)30207-0