EFT – Emotional Freedom Techniques
EFT oder wie im deutschen Sprachraum oft als Klopfakupressur bezeichnet, wurde von dem in Stanford ausgebildeten Ingenieur Gary Craig in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts erfunden.
Gary Craig beschäftigte sich mit verschiedenen Methoden, besonders mit TFT (Gedankenfeldtherapie) und entwickelte daraus eine einfache Form zur Anwendung.
Das Ergebnis ist EFT – eine Technik zur Selbsthilfe, für die man oft keinen Therapeuten braucht.
EFT – Emotional Freedom Techniques eignet sich besonders zur Überwindung von Süchten und körperlichen Beschwerden.
Dez. 2013 – Neue Studien belegen die Wirksamkeit von EFT
Das American Psychological Association Journal veröffentlichte folgende Untersuchungsergebnisse über EFT: 1* Forscher fanden heraus, dass EFT dauerhaft positive Wirkung erzielte. Bereits nach wenigen Anwendungen wurden bei EFT Ergebnisse erreicht, die kein Zufall sein können. Auch andere aktuelle Studien zeigen, welche bemerkenswerte Fortschritte mit EFT für Menschen mit Traumen in einer sehr kurzen Zeit erreicht werden können. Zum Beispiel:
- Eine Studie von 2009 ²* mit 16 institutionalisierten, heranwachsenden Jungen mit Geschichten von physischen oder psychischen Missbrauch, zeigte eine wesentlich verringerte Intensität der traumatischen Erinnerungen nach nur einer Sitzung von EFT.
- Eine EFT-Studie 3* wurde mit 30 mäßig bis schwer depressiv Studenten durchgeführt. Den depressiven Studenten wurden vier 90 minütige EFT-Sitzungen gegeben. Studierende, die EFT erhielten, zeigten nach drei Wochen deutlich weniger Depression als die Kontrollgruppe.
Vor kurzem wurde eine Studie veröffentlicht im Energy Psychology Journal veröffentlicht. Die Studie bestätigt, dass die Ergebnisse von EFT das Ergebnis der Klopf Anwendung und nicht ein Placebo-Effekt sind. Die Studie umfasste 20 Studenten, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden.
Eine Gruppe erhielt EFT, die Kontrollgruppe Achtsamkeits Training. Vor und nach den Sitzungen wurden positive und negative Emotionen bewertet. Diese sind unter anderem Genuss, Hoffnung, Stolz, Wut, Angst, Scham, Hoffnungslosigkeit, Langeweile und Achtsamkeit.
Insgesamt erlebte die EFT-Gruppe signifikant größere Steigerungen in positiven Emotionen wie Hoffnung und Freude, zusammen mit einer größeren Abnahme der negativen emotionalen Zustände wie Wut und Scham. Die Studie ergab, dass:
„Keine signifikante Veränderung wurde beim Achtsamkeits Training gefunden. Das Klopfen auf Akupunkturpunkte, kombiniert mit dem Aussprechen der Selbstaussagen, scheint ein aktiver Teil in EFT, anstatt einem inerten Placebo, zu sein. Die Ergebnisse waren konsistent mit anderen veröffentlichten Berichte, die die Wirksamkeit von EFT für die Bewältigung psychologischen Bedingungen bei den Schülern bewiesen. „
Den kompletten Artikel in englischer Sprache finden Sie hier: 1* Review of General Psychology December 2012: 16(4); 364-380 ²* Soulmedicineinstitute.org, Single Session Reduction of the Intensity of Traumatic Memories in Abused Adolescents: A Randomized Controlled Trial (PDF) ³* Depression Research & Treatment, 2012. doi:10.1155/2012/257172
Entwicklung von EFT – Emotional Freedom Techniques
Die Technik von EFT basiert auf dem uralten Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), insbesondere der Meridianlehre. Anfang der 60er Jahre entdeckte Dr. George Goodheart, Chiropraktiker aus Detroit, die Beziehung zwischen Meridianen und Muskulatur. Er entwickelte daraufhin einen neuen diagnostisch-therapeutischen Ansatz, die Angewandte Kinesiologie.
Der australische Psychiater Dr. John Diamond war in den 70er Jahren der Erste, der die Angewandte Kinesiologie im Bereich Psychotherapie einsetzte. Sein Ansatz, die Verhaltenskinesiologie, hat u. a. das Klopfen der Thymusdrüse, den Einsatz von Musik, Poesie und vor allem das Aussprechen von Affirmationen zur Balancierung des Energiesystems zum Inhalt. Er entdeckte auch die Beziehung zwischen Emotionen und Meridianen.
In den 80er Jahren entwickelte der amerikanische Psychologe Roger J. Callahan daraus einen neuen Ansatz zur Behandlung emotionaler Beschwerden, die “Thought Field Therapy” (TFT).
Anfang der 90er Jahre erfuhr Gary H. Craig, von Callahans Arbeit und entschloss sich, von ihm ausbilden zu lassen. Craig investierte die 10.000 Dollar für die TFT-Ausbildung und war begeistert von der Effektivität dieser Methode, erkannte jedoch auch, dass sie sehr kompliziert anzuwenden war.
Seine Mission bestand nun darin, aus TFT ein Verfahren zu entwickeln, welches einfach, für jedes Problem anwendbar, effektiv und leichter erlernbar war. Er nannte es “Emotional Freedom Techniques” oder kurz “EFT„.
Ende 2008 verabschiedete sich Gary Craig in den Ruhestand und übergab EFT an Dawson Church. Dieser ist vor allem durch sein Buch: „Die neue Medizin des Bewusstseins“ bekannt. Seine EFT Version heisst „EFT – Universe„. Weil Gary Craig mit der Richtung, in die sich EFT – Emotional Freedom Techniques nach seinem Ruhestand entwickelte, nicht einverstanden war, ist er seit 2012 wieder aktiv. Gary Craig nennt sein EFT jetzt „Official EFT“.
EFT- Die Zukunft
Von Gary Craig wurde neben Official EFT jetzt noch Optimal EFT entwickelt. Optimal EFT bedient sich des sogenannten „unsichtbaren Therapeuts“. Im Detail bedeutet dies, dass das mechanische Klopfen der EFT-Punkte entfällt. Dies wird in eine geistige Ebene verlagert.
EFT – Emotional Freedom Techniques Anwendung
Für Interessenten an der ursprünglichen EFT – Emotional Freedom Techniques Version, hier eine Kurzübersicht.
EFT besteht aus einer einfachen, immer gleichen Vorgehensweise. Zuerst wird die Intensität des Problems (z.B. Knieschmerzen) auf einer Skala von 0 – 10 festgelegt. Begonnen wird mit einer Art Affirmation: „Obwohl ich … (z.B. diese stechenden Schmerzen im rechten Kniegelenk) habe, liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz.“ Bei der Anwendung klopfen Sie wiederholt auf einen bestimmten Akupressurpunkt(Handkantenpunkt), während Sie diesen Satz dreimal aussprechen. Dann klopfen Sie weitere Endpunkte von Akupressurmeridianen. Jeder Punkt wird ca. sieben Mal beklopft. Dabei wird die Kurzform des Problems gesprochen (z.B. diese stechenden Schmerzen).
Danach folgt eine Sequenz (9-Gamut Folge), die weitere Gehinbereiche in die Behandlung einbeziehen soll. Danach werden noch einmal die vierzehn Punkte beklopft. Den Abschluß bildet dann eine erneute Bewertung der Intensität des Problems. Normalerweise sinkt der Wert nach einer EFT-Runde. Hören Sie erst auf, bis der Wert auf 0 -1 gesunken ist.
Stellen Sie keine Veränderung oder eine Erhöhung der Intensität fest, ist meist eine PU (Psychologische Umkehr) schuld. Eine psychologishe Umkehr ist der Unterschied, zwischen dem , was wir wollen und dem was wir dann tatsächlich tun. Raucher oder übergewichtige Menschen kennen diese Erscheinung meist zur Genüge. In der Energetischen Psychologie ist man der Auffassung, dass bei einer PU das Energiesystem blockiert ist. Die Energie läuft in die falsche Richtung. Dies hindert betroffene Menschen daran, ihre Probleme zu überwinden und die gesteckten Ziele zu erreichen. Bei einer PU sollten Sie den Einstimmungssatz modifizieren.
Ebenso kann fehlender Erfolg auch damit zusammen hängen, dass Sie das Problem nicht genau genug bezeichnet haben. Gehen Sie mehr ins Detail, beklopfen Sie die Gefühle, die mit dem Problem verbunden sind. Bei Krebs wäre dies zum Beispiel:
- diese Angst vor …
- diese Wut, dass ich diese Krankheit bekommen habe
- diese Hoffnungslosigkeit
- die Abhängigkeit
- …
Turbo Tapping EFT
Eine Variante von EFT – Emotional Freedom Techniques ist Turbo Tapping von Ryan N. Harrison. Diese EFT Variante eignet sich besonders zur Überwindung von Süchten aller Art. Egal ob dies Tabak, Alkohol, bestimmte Lebensmittel oder Süßigkeiten sind.
Beispiel zu Turbo Tapping EFT
Es empfiehlt sich diese Variante mit einer Begleitperson durchzuführen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man das Suchtmittel unkontrolliert zu sich nimmt. Eine Klientin hatte ein starkes unkontrolliertes Verhalten nach Chips. Ich bat sie, zum Termin eine Tüte ihrer Lieblingschips mitzubringen.
Beim Termin forderte ich sie auf, mir alles über ihr Verlangen nach Chips zu erzählen, dabei schrieb ich jede Bemerkung von ihr auf. Oft wird in unscheinbaren Nebensätzen mehr über die Sucht erzählt als in den Hauptargumenten. Sie erklärte mir abschließend, sie möchte von den Chips loskommen, hatte es aber bisher nie geschafft. Ich erklärte ihr, dass es möglich ist, Chips nicht mehr zu mögen, sobald wir die Sitzung beenden. Natürlich glaubte sie mir dies zunächst nicht. Als nächstes bat ich sie, die Tüte Chips auf den Tisch zu legen. Ich nahm die Tüte, öffnete sie und bat sie daran zu riechen. Obwohl ich schon öfter mit Süchten gearbeitet hatte, war ich von ihrer Reaktion erstaunt. Sie versuchte die Tüte zu nehmen um sofort etwas zu essen. Ihr Atem beschleunigte sich, sie wollte die Chips um jeden Preis. Ich fragte sie, auf einer Skala von 0 – 10, wie hoch ihr Verlangen ist. Sie meinte 10. Ich gab ihr ein kleines Stück zum Essen und fragte sie dann wieder. Jetzt war sie bei 20, die Sucht nach den Chips hatte sie im Griff. Ich legte die Tüte weg und stellte Ihr folgende Fragen:
- Warum sie Chips mag
- Wo sie die Chips am liebsten isst
- Wann sie am liebsten Chips isst
- Wie sie die Chips am liebsten mag (aus der Tüte, in der Schale etc.)
Ich schrieb jede Bemerkung von Ihr auf, wie z.B. „meine Mutter hatte immer diese Chips und ich habe sie selten bekommen“. Dann begann die EFT Klopfsession. „Obwohl ich völlig süchtig nach diesen Chips bin, …“. Jeder Aspekt der aufgeschrieben war, wurde in den EFT Durchgängen angesprochen, ebenso jeder neue Aspekt, der beim EFT Klopfen auftauchte. Wichtig bei dieser EFT Technik ist eine schnelle EFT Klopfweise. Ohne große Pause werden alle Aspekte in ca. 30 Minuten durchgeklopft. Am Ende der EFT Runden war die Klientin völlig erschöpft, ein Zeichen, dass viel Energie abgebaut wurde. Jetzt war es an der Zeit, das Ergebnis zu testen. Ich holte die Chips wieder hervor und ließ sie daran riechen: Keine Reaktion. Ich forderte sie auf zu probieren, sie wollte nicht. Schließlich nahm sie doch ein kleines Stück. Ihre Reaktion war: „Schmeckt wie Pappkarton mit Paprika“. Auch ich probierte ein Stück, meine Meinung war die gleiche. Wir lachten darüber, dass wir beide keine Chips mehr mochten. Wir warfen die Chips weg und aßen jeder eine frische Karotte. Ich beende eine EFT Turbo Tapping Session immer mit einer Wahl (nach Dr. Carrington). Mit der Unterstützung meiner Klientin schrieben wir eine Affirmation auf eine Karte: „Obwohl ich diese Sucht nach Chips hatte, entscheide ich mich glücklich und gesund zu sein, während ich eine Karotte esse.“ Diese Affirmation sollte sie jeweils Morgens und Abends dreimal nach der Anleitung in Dr. Carringtons „EFT Choices Manual“ durchführen. Damit war die Sitzung beendet. Als ich die Klientin nach etwas über einem Jahr wieder traf, und nach dem Verlangen nach Chips fragte, meinte sie nur, sie könne sich gar nicht mehr vorstellen, dass sie nach diesem künstlichen Zeug einmal süchtig war. Kommen Sie von schädlichen Angewohnheiten nicht los? Gönnen Sie sich eine Sitzung und erleben Sie, wie einfach Sie loslassen können. EFT kann bei mir oder auch telefonisch erlebt werden. Rufen Sie an unter Tel.: 0 91 63 / 99 70 620 oder senden Sie eine Mail.
Kurzanleitung klassisches EFT
- Benennen Sie das Problem so genau wie möglich. z.B.: Ich habe ein schmerzhaftes Ziehen im linken Knie oder ich habe panische Angst vor großen Spinnen mit haarigen Beinen.
- Wie groß ist die Belastung, die das Problem in Ihnen auslöst, auf einer Skala von 0 (keine Belastung) bis 10 (maximale Belastung)?
- Stimmen Sie sich ein. Klopfen Sie den Handkantenpunkt (Punkt:13) und sagen Sie dreimal: „Auch wenn ich dieses schmerzhafte Ziehen im linken Knie habe, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin“.
- Klopfen Sie nacheinander die Punkte 1 bis 13. Machen Sie bei jedem Punkt eine Aussage über das Problem, z.B.: „Dieses schmerzhafte Ziehen im linken Knie“. Klopfen Sie dabei jeden Punkt ca. fünf bis sieben Mal. Es ist egal, welche Hand Sie verwenden und auf welcher Körperseite Sie klopfen.
- 9-Gamut Folge: Klopfen Sie den Gamut Punkt während Sie den Kopf gerade halten und nacheinander folgendes machen: Augen öffnen, Augen schließen, nach unten rechts schauen, nach unten links schauen, Augen kreisen, Augen in Gegenrichtung kreisen, dann einige Takte eines Liedes summen, von eins bis fünf zählen, nochmals einige Takte eines Liedes summen.
- Wiederholen Sie Schritt 4.
- Konzentrieren Sie sich nochmals auf Ihr Problem. Spüren Sie die Emotion noch in der gleichen Intensität? Hat die Emontion vielleicht gewechselt?
- Klopfen Sie weitere Runden. Wenn die Intensität unter drei liegt, ändern Sie den Einstimmungssatz wie folgt: „Auch wenn ich immer noch etwas von diesem schmerzhaften Ziehen im linken Knie spüre, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin“.
- Wiederholen Sie die Schritte drei bis acht, bis Ihre Belastungsintensität bei Null liegt.